Statine
Cholesterin-Synthese-Enzym-Hemmer (CSE) gehören zu den wichtigsten fettsenkenden Medikamenten. Sie blockieren das Cholesterin-Synthese-Enzym, das maßgeblich an der Herstellung des Cholesterins in der Leber beteiligt ist. Um dennoch seinen Cholesterinbedarf zu decken, bildet der Körper als Ausgleich für diese Blockade mehr Aufnahmestellen (Rezeptoren) für LDL-Cholesterin. So wird mehr Cholesterin aus dem Blut in die Zellen geschleust: Die LDL-Wert im Blut sinken.
Sie erkennen CSE an der Endung „-statin“: z. B. Simvastatin, Pravastatin oder Fluvastatin. Deshalb nennt man diese Medikamentengruppe einfach Statine. Sie senken außerdem die Triglyceride (um bis zu 30 Prozent) und erhöhen geringfügig die HDL- Werte. Dies wirkt sich positiv auf das LDL-HDL-Verhältnis aus.
Nebenwirkungen wie Leber- und Muskelschäden sowie Gelenkstörungen an Händen und Füßen sind bekannt, diese verschwinden jedoch meist vollständig, sobald Sie die Medikamente absetzen.
Hinweis: Lassen Sie Ihre Fettwerte nach vier Wochen kontrollieren. Ihr Arzt sollte überprüfen, ob die derzeitige Dosis ausreichend ist, erhöht werden muss oder ob eine Kombination beispielsweise mit Nikotinsäure oder Fibraten sinnvoll ist.
Anionenaustauscher
Zur Wirkstoffgruppe der Anionenaustauscher gehören Colestyramin und Colestipol. Diese Arzneistoffe können die Gallensäure im Darm binden, sodass mehr Gallensäure aus geschieden wird. Gallensäure wird hauptsächlich aus Cholesterin hergestellt. Weil der Körper immer wieder neue Gallensäure produzieren muss, benötigt er dafür mehr Cholesterin. Als Folge davon sinkt die LDL-Konzentration im Blut ab.
Fibrate
Zu den Fibrinsäureabkömmlingen zählen Bezafibrat, Etofibrat, Fenofibrat und Gemfibrozil. Fibrate senken die Triglyceridwerte, indem sie ihren Abbau fördern. Gleichzeitig steigern sie die Aktivität des Enzyms Lipoproteinlipase, wodurch mehr HDL-Cholesterin gebildet wird. Zudem verringern Fibrate die körpereigene Cholesterinbildung in der Leber.
Nikotinsäure-Abkömmlinge
Gleich vorab: Die Nikotinsäure hat nichts mit dem Nikotin aus dem Tabak zu tun. Hier handelt es sich um sehr hoch dosiertes Vitamin B3, das daher auch rezeptpflichtig ist. Nikotinsäure und ihre Abkömmlinge, wie Acipimox, Inositolnicotinat und Xantinolnicotinat, senken die LDL-Konzentration im Blut um etwa 25 Prozent und die Triglyceride um bis zu 50 Prozent. Gleichzeitig wird die LDL-Bildung in der Leber gehemmt und das gefäßschützende HDL leicht erhöht.
Als Nebenwirkung kann eine Gefäßerweiterung mit einem sogenannten Flush auftreten – eine Rötung der Haut, verbunden mit einem Wärmegefühl. Deshalb werden heute meist Verzögerungspräparate eingesetzt, die den Wirkstoff nur langsam freisetzen. Zudem empfiehlt es sich, die Medikamente abends einzunehmen.
Lipidapherese /LDL-Apherese
In seltenen Fällen wird eine Blutwäsche durchgeführt, um das LDL-Cholesterin zu entfernen (Lipidapherese). Dieses technische Verfahren kommt nur bei einer bestimmten erblichen Form oder sehr hohem Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen infrage, wenn die Therapie mit Diät und Medikamenten (über mindestens sechs Monate) keine ausreichende Wirkung gezeigt hat.